So schlimm, dass man gebannt hinschauen muss:

I hat die
Zeit ohne J genutzt, um bei den Verwandten wiedermal vorbeizuschauen, der 50. Geburtstag des Erzeugers und Ernährers hat dazugeführt, dass sich 50 Menschen aus I's Sippe im Ortsgasthof zusammengefunden haben.
Pikantes Detail am Rande: Der Geburtstag von I's Großmutter selig hat für allgemeine Verwirrung gesorgt. Dieser Tag wurde stets am 15.12. gefeiert. Nachdem der Sohn zum 50er eine Kopie des Taufbucheintrages der Kirche geschenkt bekommen hatte, wurde klar, dass sich die Verwandtschaft inkl. Oma herself jahrzehntelang im Datum geirrt hat. Sie hat - gemäß Eintrag im Taufbuch, am 12.12. Geburtstag. Das falsche Datum ziert auch Ihren Grabstein.
Typisch Oma! Ich vermisse Dich!
J ist aus dem Urlaub zurückgekehrt, händereibend hat I zur Kenntnis genommen, dass die Reise - nett ausgedrückt - eine kleine Katastrophe war. Das Appartment war zu klein, die Mitreisenden waren wenig mitreißend, die Anreise zu lang, das Wetter zu heiß und überhaupt wird J nie mehr auf einer griechischen Insel abhängen. J hat aus Fadesse sogar einmal bei I angerufen...
Der
angedrohte präventive Vergeltungsschlag ist ausgeblieben...
Jetzt fehlt nur noch die Kondition...
J hat sich mit Anhang nach Kreta aufgemacht, um zu relaxen. I ist daheim geblieben. I hat J noch einige Auflagen erteilt, deren Befolgung aus I's Sicht notwendig ist: Kein Alkohol, keine Drogen, keine Parties und kein Sex.
J hat die Anordnungen mit einem verräterischen Schmunzeln zur Kenntnis genommen und die Einhaltung selbiger gelobt...
I hat beschlossen,
auch wegzufahren: Alkohol, Parties und Sex nicht ausgeschlossen (als
präventiver Vergeltungsschlag sozusagen).
Manchmal ist es ja ziemlich lustig mit dem Chef, vor allem, wenn er, seine Sekretärin und ich zusammensitzen und rauchend die Milliarden Postmappen durchblättern, die sich in seinem Büro türmen.
Manchmal ist es auch ziemlich stressig, wenn der Chef die ganzen operativen Dinge an sich zieht und stundenlang bei Besprechungen in seinem Zimmer - rauchend - mit irgendwelchen Leuten sitzt und redet und redet... ohne Ergebnis.
Manchmal spiegeln unsere Beschlussprotokolle den Zeitraum der Sitzung nicht wieder, da viel geredet, zuwenig beschlossen wird.
Manchmal ist es ziemlich traurig, wenn der Chef sich verkrümelt, sobald es eng wird, und seine Sekretärin und ich vor einem rauchend vor einem Scherbenhaufen sitzen und den Tränen nahe sind.
Manchmal ist es ziemlich erbaulich, wenn der Oberchef dem Chef vor Augen führt, dass Leitungsfunktion auch Verantwortung bedeutet, für die Sache, die MitarbeiterInnen und ihm mitteilt, das Rauchen schädlich ist.
Manchmal glaube ich, ich bin ein schlechter Assistent.
Aber nur manchmal...
und ich sitze hier mit einer Latte an offenen Fragen. Es ist zum Verzweifeln! Bin nur ich nervös?